Nationale Drehscheibe Ammoniak

Reduktion der Ammoniakverluste aus der Landwirtschaft

NEWS

 

Die Drehscheibe bietet folgende Leistungen an:

  • Sie bündelt aktuelles Wissen.
  • Sie macht das aktuelle Wissen und Erfahrungen allen Interessierten zur Verfügung.
  • Sie beantwortet konkrete Fragen aus der Praxis.
  • Sie versucht zusammen mit der Praxis, dem Bund, den Kantonen, der Forschung und Beratung konsolidierte Meinungen zu entwickeln.
  • Sie unterstützt ganz konkret Bauwillige bei Bauvorhaben.

Drehscheibe im Überblick

Die Nationale Drehscheibe Ammoniak verbindet Praxis, Vollzug, Wissenschaft und Beratung. Hier finden LandwirtInnen und Beratungskräfte Praxisbeispiele, Erfahrungsberichte und neuste technische Informationen zu Möglichkeiten zur Emissionsminderung im Stall, bei der Fütterung der Tiere, der Lagerung und Ausbringung der Hofdünger. Vollzugsverantwortliche der Kantone können sich einen Überblick zu aktuellen Grundlagen, Umsetzungsempfehlungen bezüglich Massnahmen und laufende Aktivitäten von Bund, Kantonen und Beratung verschaffen. Ebenso ist es möglich, die Drehschreibe bei Fragen oder individuellen Bauvorhaben zu kontaktieren. Die Baucoaches sind Spezialisten und stehen für individuelle Bauvorhaben zur Verfügung. Die Coaches sprechen sich mit der jeweiligen kantonalen Beratung ab. Die Unterstützung durch die Coaches ist für die Bauwilligen bis zu einem bestimmten Umfang kostenlos.

Info-News

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Neuste Beiträge

Sanierung von Betonflächen bezüglich Trtittfestigkeit: Das gibt es zu beachten

05.09.2025

Die Trittsicherheit von Beton-Laufflächen in Ställen nimmt innerhalb weniger Jahre rasch ab. Dies beeinträchtigt  verschiedene Verhaltensweisen der Tiere und führt zu Verletzungen. Die Wahl der Sanierungsmethode ist massgebend, um eine Oberfläche zu erhalten, die rutschfest ist. Die Flächen müssen sich zudem effizient reinigen lassen, damit keine höheren Ammoniakemissionen resultieren. Agroscope hat dazu umfassende Untersuchungen gemacht. In diesem Fachartikel fasst Beat Steiner von der AGRIDEA die wichtigsten Punkte anschaulich zusammen. Die Printversion als PDF finden sie hier.

CowToilet - Praxisporträt

15.10.2025

Seit dem Frühling 2025 steht im luzernischen Hellbühl auf dem Betrieb der Familie Röösli der erste Stall mit CowToilet in der Schweiz. Die CowToilet trennt Kot und Harn unmittelbar an der Quelle, so dass weniger Ammoniakemissionen entstehen.

Video zur Kot-Harn-Trennung bei Schweineställen

04.04.2025

Kot-Harn-Trennung lässt sich auch in Schweineställen umsetzen. Quergefälle, Harnsammelrinne und die automatische Entmistung sind dabei in Unterflurkanälen platziert. So lassen sich Geruchs- und Ammoniakemissionen stark vermindern und  das Stallklima verbessern. Das System kann eine interessante Alternative zu Abluftreinigungsanlagen darstellen. Die AGRIDEA hat im Rahmen der Drehscheibe Ammoniak ein Video dazu produziert. Es ist nun online.

Diskussionsbeitrag Pflanzenkohle und Ammoniakemissionen

15.02.2025

Pflanzenkohle basierend auf der Pyrolyse von Biomasse wird oft eine Wirkung zur Reduktion von Ammoniakemissionen bei Verfütterung an Nutztiere, bei Zugabe zu Hofdüngern oder Ausbringung auf den Boden zugeschrieben. In einer Literaturstudie hat die Nationale Drehscheibe Ammoniak den Stand des Wissens hinsichtlich Reduktion von Ammoniakemissionen durch Verwendung von Pflanzenkohle in der Hofdüngerkaskade dokumentiert.

Vom Prinzip her ist eine emissionsminderne Wirkung von Pflanzenkohle im Hinblick auf Ammoniakemissionen möglich, da Pflanzenkohle eine grosse Oberfläche hat, an welche sich die Ausgangssubstanzen von Ammoniak anlagern können. Die Datenlage in der wissenschaftlichen Literatur ist aber unklar und zum Teil auch widersprüchlich, wobei teilweise eine deutliche Minderung von Ammoniakmissionen gefunden wird. Ein eindeutiger Trend in Richtung Emissionsreduktion liegt jedoch nicht vor. Vorliegende Publikationen basieren überwiegend auf Untersuchungen im Labormassstab, die Machbarkeit in der Praxis muss noch geprüft werden.   

Eine Schwierigkeit liegt auch darin, dass die Eigenschaften und die Anwendung von Pflanzenkohle im Hinblick auf eine Reduktion von Ammoniakemissionen unklar bzw. nicht definiert sind. Pflanzenkohle kann aus verschiedenem Ausgangsmaterial und bei unterschiedlicher Pyrolysetemperatur hergestellt werden. Diese Eigenschaften der Pflanzenkohlen dürften für einen Effekt hinsichtlich Emissionsreduktion wichtig sein. Dazu liegen aber derzeit nur ungenügende Informationen vor.

Gemäss aktuellem Kenntnisstand kann der Einsatz von Pflanzenkohle in der Tierproduktion nicht als Technik zur Minderung von Ammoniakemissionen in der Hofdüngerkaskade (Fütterung, Weide, Stall/Laufhof, Hofdüngerlagerung/-ausbringung) betrachtet werden. Obwohl unsere Literaturstudie aufgrund der Fülle an Literatur zu diesem Thema keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, kann diese Schlussfolgerung gemäss dem aktuellen Wissensstand als gültig betrachtet werden. Die Literaturstudie hat gezeigt, dass kaum Studien vorliegen, welche für Praxisbedingungen repräsentativ sind, bzw. welche nach dem aktuellen Stand des Wissens für den Wirkungsnachweis einer Technik zur Reduktion von Ammoniakemissionen erforderlich sind

Zurzeit betrachtet die Nationale Drehscheibe Ammoniak den Wissenstand als ungenügend für eine Empfehlung hinsichtlich Pflanzenkohle und Reduktion der Ammoniakemissionen als grün, orange oder rot.

Beim Vorliegen neuer, relevanter Erkenntnisse wird die Nationale Drehscheibe Ammoniak die vorliegende Bewertung darauf basierend überprüfen.

Diese Aussagen beziehen sich nicht auf andere Wirkungen von Pflanzenkohle, sondern ausschliesslich auf die Wirkung im Hinblick auf Reduktion der Ammoniakemissionen.

Links:

  • Literaturstudie Drehscheibe: Hier
  • Pflanzenkohle in der Schweizer Landwirtschaft Risiken und Chancen für Boden und Klima, Faktenblatt BAFU, BLW, AGIR 2023: Hier
  • Pflanzenkohle in der Landwirtschaft, Agroscope 2021: Hier